Der Bergbau auf mineralische Rohstoffe war über Jahrtausende hinweg die wirtschaftliche Basis für viele europäische Kulturen und Völker. So stellte z.B. die Gewinnung des Silbers aus den Bleierzen der lauriotischen Minen in Attika die Grundlage des Stadtstaates in Athen mit seiner kulturellen Glanzzeit im 5.Jh. dar. Der Parthenon auf der Akropolis wurde ab 447 v. Chr. unter Perikles aus diesen Mitteln errichtet, ebenso wurden die Kriege gegen die Perser und damit der Aufstieg zur Vormachtstellung in Hellas mit lauriotischem Silber finanziert.
Aber nicht nur Silber als Münzmetall bzw. Bleiglanz, in dem ersteres meistens enthalten ist, war von Interesse für die bergmännische Gewinnung. Auch Zinn, Kupfer u. a. , später Eisen und Legierungserze wie Galmei als Zinklieferant zur Messingherstellung waren von Wichtigkeit.
Daneben wurde aber auch seit prähistorischer
Zeit nach nichtmetallischen Rohstoffen geschürft. Hier war wohl das Salz
(z.B. Hallstatt) in früherer Zeit das begehrteste Mineral. Auch in Tirol
war das Salzbergwerk in Hall 750 Jahre lang bis ins 20. Jh. hinein ein Wirtschaftsfaktor.
Im 19. Jh. kam dann in einigen Teilen Europas noch die Kohle als begehrter
nichtmetallischer Rohstoff hinzu und bildete so das letzte große Kapitel
im Bergbau.
Heute sind die Erzlagerstätten
in Europa großteils ausgeerzt oder gegenüber den riesigen Tagebaulagerstätten
in Afrika, Amerika und Australien wirtschaftlich uninteressant. Viele Metalle
laufen schon zu hohen Prozentzahlen in den Recyclingprozess oder wurden durch
Kunststoffe ersetzt.
Die Kohle als massenhafter fossiler Brennstoff hat auch ausgedient bzw. kommt
ebenfalls aus überseeischen Großlagerstätten. So bleibt es
vielerorts nur privaten Vereinen überlassen, die alte bergmännische
Tradition und die Spuren der mühseligen Bergmannsarbeit früherer
Jahrhunderte zu bewahren und die Erinnerung daran wachzuhalten, dass viele
Generationen von Bergknappen die Grundlagen für unseren heutigen Wohlstand
geschaffen haben.