Bleiglanz (Galenit) PbS
ist das wichtigste Bleierz und
tritt in silbergrauen derben Partien auf. Anlaß für die ersten Schürfversuche
in den hochalpinen Vorkommen gab im Spätmittelalter wahrscheinlich der geringe
Silbergehalt von etwa 500 g pro t Bleiglanz. Mit dem Aufblühen des Kupfer-
und Silberbergbaues im Unterinntal bei Schwaz im 15. Jh. wurde Blei als Zuschlagstoff
für die Ent-silberung des Kupfers im Seigerhüttenprozeß immer wichtiger. Das
silberhaltige Kupfer verschmolz man zunächst mit Blei (Frischen). Nach dem
Erstarren wurde die Verbindung so weit erhitzt, daß das leichter schmelzende
Blei mit dem gelösten Silber aus dem Kupfer abtropfte. Abschließend wurde
im Treibherd die sich an der Oberfläche bildende Bleiglätte solange abgeschöpft
bis das metallische Silber zum Vorschein kam (Silberblick).
Weitere Bleierze sind Weißbleierz (Cerussit)
PbCO3, Schwarzbleierz, ein Gemenge aus primären Bleiglanz und Weißbleierz,
sowie Gelbbleierz.
Gelbbleierz (Wulfenit) Pb-MoO4
wurde am Dirstentritt und Tschirgant während des 1. Weltkrieges abgebaut, um daraus das stahlveredelnde Metall Molybdän zu gewinnen. Stahllegierungen mit Molybdän zeich-neten sich durch außerordentliche Härte aus und waren für die vom Weltmarkt ausge-schlossenen Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn zur Herstellung von kriegs-wichtigem Material wie Geschütze, Geschosse und Panzerplatten von größter Bedeutung.
- ein Sammelbegriff für karbonatische
und silikatische Zinkminerale - war jahrhundertelang das wichtigste Zinkerz.
Galmei kann in weißen bis braunen erdigen, dichten oder körnigen Aggregaten
auftreten, die oft ein löcherig-zelliges Gefüge aufweisen. Ohne die Darstellung
von metallischem Zink konnte man seit der Antike aus reinem gerösteten Galmei
und Kupfer Messing herstellen, daß wegen seiner goldgelben Farbe als Ziermetall
sehr beliebt war. Im 16. Jh. bestand in Pflach bei Reutte eine bedeutende
Messinghütte, die Galmei aus der Region verarbeitete. Auch in Nassereith wurde
für einige Jahre Messing produ-ziert. Am längsten hatte aber im Nordtiroler
Raum die Messingfabrik in Achenrain bei Kramsach Bestand.
Erst um 1800 kam ein fast gleichzeitig in Belgien und Schlesien entwickeltes
Verfahren in Gebrauch, mit dem aus gerösteten Erz in reduzierender Umgebung
reines walzbares Zinkmetall durch Kondensieren der Zinkdämpfe hergestellt
wurde. Die hüttentechnischen Erfindungen des 19. Jh. ermöglichten die wirtschaftliche
Nutzung der früher wertlosen Zinkblende
(Sphalerit) ZnS. Dieses sehr häufig auftretende Zinkerz bildet gelbe bis
braune derbe Aggregate, oft in Begleitung von Bleiglanz auftretend.