Die Gewerkschaft Dirstentritt zwischen 1876 bis 1891 (von A. Hanneberg)

Im Sommer 1876 begannen die Hamburger Industriellen Christian Eduard Bandmann, Carl Ferdinand Carstens und der Innsbrucker Privatier Anton Leonhard Flory mit der Prospektion auf Blei- und Zinkerze am Bergbau Dirstentritt. Für einen dauerhaften Betrieb mussten unverritzte Lagerstättenbereiche erschlossen werden. Deshalb teufte man im Maria-Heimsuchung Stollen einen Schacht ab, der wider Erwarten bis in mehr als 60 m Teufe alte Baue durchfuhr. Zur Verständigung im Schacht setzte Flory erstmals ein für die Anforderungen des Bergbaues modifiziertes Telefon ein. Im April 1877 übernahm der Tiroler Prospektor Max von Isser für kurze Zeit die Betriebsleitung. Seine großzügigen Planungen mit einer über 3 km langen Erzdrift und einem tieferen Stollen fanden allerdings bei den Geldgebern keinen Anklang. Eine wesentliche Voraussetzung bei seinen Überlegungen war die Fernbahn, die ja bekanntlich nie gebaut wurde. Arbeiten an einem neuen Unterfahrungsstollen (Carl-Eduard- Stollen) führte die Gewerkschaft Dirstentritt erst zwischen 1889 und 1891 durch. Nach etwa 500 m Vortrieb wurde das Projekt wieder aufgegeben und der Bergbau für viele Jahre stillgelegt.

Die Gewerkschaft Dirstentritt zwischen
1876 und 1891