Nassereith liegt in Tirol direkt an der Fernpassstraße am Fuße des Fernpasses. Der Ort zählt z.Z. ca 2200 Einwohner und hat eine Flächenausdehnung von ca. 72km². Die Fernpassstraße verbindet den süddeutschen Raum über Pfronten oder Füssen bzw. Garmisch-Partenkirchen kommend mit dem Inntal, in dem man weiterführend die Seitentäler des Tiroler Oberlandes bzw. Innsbruck erreicht. Diese Nord-Südverbindung über die Alpen wurde schon in vorrömischer Zeit benutzt. Die Römer allerdings bauten die Strecke über den Fernpass zwischen 46 und 47 n. Chr. als Erste befahrbar aus und nannten sie Via Claudia Augusta.

Diese verkehrstechnische Lage war dann auch über Jahrhunderte zusammen mit dem Bergbau auf Blei und Zink prägend für den Ort. Unter Führung der Sippe der Sterzinger wurden in früheren Jahrhun-derten eine Fuhrmannssiedlung nebst Warenlager und der Weg durch das Gurgltal nach Imst errichtet.

Seit im Jahre 1490 von Kaiser Maximilian I. einen Postroute über den Fernpaß nach Mechelen in den österreichischen Niederlanden eingerichtet wurde, war Nassereith Poststation.

Zur selben Zeit wurde der Salzabbau in der Umge-bung von Hall industriell ausgeweitet. Das Salz wur-de bis hinauf nach Hamburg und in die Niederlande, aber auch in die Alpenvorlande und in die Schweiz geliefert. Der Transport in diese Gebiete ging aus-schliesslich über den Fernpaß und damit durch Nas-sereith. (Der Arlberg war erst seit 1783 fahrbar).

In der zweiten Hälfte 20. Jhs. wurde der durch den Ort führende Verkehr zunehmend zur Belastung, sodass vor einigen Jahren eine Umfahrung in Betrieb genommen werden konnte. Seitdem präsentiert sich Nassereith mit einem renovierten und verschönertem Ortskern.

Der Ort Nassereith