Im Frühjahr 15 v.Chr. drang Nero Claudius Drusus mit der XIII. und XXI. Legion etschaufwärts über den Reschen- und Fernpaß zum Lech. Er folgte dabei schon längst benutzten Wegen, wie dem Fernpaßübergang über das "Losfuir".
Kaiser Claudius Drusus (41-54 n. Chr) ließ diese Strecke ausbauen und nannte sie nach altem römischen Brauch seinem Vater Nero Claudius zu Ehren "Via Claudia Augusta". Mit Beginn der Völkerwanderung im 5. und 6. Jahrhundert n.Chr. verödete und verfiel die Via Claudia Augusta völlig. Sie wurde erst wieder von den deutschen Kaisern instand gesetzt (daher auch "Kaiserstraße" genannt). Hauptveranlassung für die Wiederinstandsetzung der Straße waren die sogenannten Romzüge, das waren seit Otto I. (936 - 973) die Herfahrten der deutschen Könige nach Rom zur Kaiserkrönung durch den Papst.

Auch Kriegsereignisse führten mehrmals zu Truppenbewegungen über das Losfuir. Im 13. Jahrhundert begann ein lebhafter Durchzugsverkehr nach Norden bis Hamburg und Rotterdam, der von den aufblühenden italienischen Städte, namentlich Venedig, ausging. Die Grafen von Tirol, vor allem Meinhard I. und seine Nachfolger besserten alte Straßen aus oder legten neue an, um den Handel in ihrem Land zu fördern. Seit dem ausgehenden Mittelalter gewann die Fernpaßroute vor allem für den Vertrieb des Haller Salzes, das "weiße Gold", eine wichtige Rolle.

Obwohl Nassereith nur eine kleine Ansiedlung darstellte, war es entsprechend seiner Wichtigkeit als Fuhrmannsniederlassung, Postleger und Salzlager schon früh in den damaligen Kartenwerken vermerkt. Hier am linken Rand (besser in der eingeblendeten Vergrößerung) einer Karte von 1679 zu sehen.

(Kupferstich von Bodenehr 1679, Original bei P. Simon)

Fernpassstraße (von Mag. N. Mantl)