Nassereith nahm einen enormen Aufschwung, während Dormitz ein immer stilleres
Dörflein wurde. Um diese Zeit entstand beim heutigen Maijenbrunnen
eine Fuhrmannssiedlung mit entsprechenden Lagermöglichkeiten. Diese Siedlung,
darunter das Fuhrmannshaus und die Schranne (Warenbank und Mautstelle) wurde
am 31. August 1929 durch Brandlegung teilweise (5 Häuser) zerstört. Erhalten
geblieben ist das Gästehaus (Pranteler) und die ehemalige Schmiede (Doppelhaus
beim Pfefferle).
Beim "Postleger" (frühere
Bezeichnung für Poststation) Nassereith
waren 1546 zwei Postpferde registriert, für die Wartegeld zu bezahlen war. Nach
Weisung der Landesverwaltung hatte der Postleger Nassereith das Gebiet von Imst
und Landeck bis in den Vinschgau hinein im Nachrichtendienst zu versorgen.
Um 1550 wird Josef Sterzinger (1498 - 1578) als erster Salzstadelmeister in
Nassereith genannt. Er errichtete im heutigen Uhrmacheranger einen Salzstadel
und erbaute wahrscheinlich das Gasthaus "Zum
Platz" (heute Hotel Post). Im Jahre 1426 wurde als erstes Gotteshaus
eine hölzerne "Kapelle zu den Heiligen Drei Königen unter den fünf Fichten
in Nazare" errichtet. Cardinal Jordanus de Ursinis gewährte den Besuchern
und Wohltätern dieser Kapelle einen Ablaß. (Originalurkunde im Pfarrarchiv Nassereith).