Der Bergbau Feigenstein wurde im Gegensatz zu den alten Revieren am Westabhang des Wannig nicht mehr mit Schlegel und Eisen in reiner Handarbeit aufgefahren, sondern mittels der im 18. JH. bereits allgemein üblichen Sprengtechnik mit Schwarzpulver. Die Bohrlöcher dazu, Durchmesser um 20 bis 25 mm, mußten freilich noch mühsam mit der Hand hergestellt werden.
Ende des 18. JH. waren nur noch 42 Mann samt Aufsehern in Arbeit. Jährlich wurden noch 3000 Zentner Blei, der Zentner zu 50kg, und 150 Tonnen oder Fässer Galmei, das Faß zu vier Zentner, gewonnen. Der Erzschlich wird immer noch nach Brixlegg verkauft. Die neun ganzen Anteile sind auf 40 Gewerken aufgeteilt.

Auf Anordnung der Behörde wurde der Bergbau 1815 vom Hutmann Johann Georg Rap-pold vermessen und erstmals kartiert. Ab 1820 unterstand der Feigenstein dem Bergbau Silberleithen in Biberwier, blieb aber vorerst noch als selbständiger Betrieb bestehen. Das Ausbringen ging aber immer weiter zurück.
Zwischen den Jahren 1839 und 1849 wurden jährlich nur zwischen 500 und 700 Zentner Erz gewonnen. In den 60ger Jahren kam der Bergbau zum erliegen. 1838 wurde das letzte Galmei nach Achenrain geliefert. Zink konnte inzwischen auch aus der Zinkblende gewon-nen werden.

1878 plant man, dass 60 m tiefe Gesenk am Ende des Anna Stollens durch eine wasser-betriebene Fördermaschine zu entwässern. Dazu will man eine eiserne Druckrohrleitung im Stollen verlegen. Das Wasser will man im Pleistal fassen. Man erhofft sich, den Erzkörper noch auf 160 m in der Teufe abbauen zu können. Ein neuer Stollen auf dem Niveau der Straße würde nur 94 m bringen.
Dazu kommt es aber nicht mehr. 1881 wird zuletzt produziert und 1883 wird der Bergbau Feigenstein gefristet und von nun an wird in diesem Bergbau kein Erz mehr gefördert.

Nach erfolglosen Versuchen, den Bergbau nach Breslau zu verkaufen übernimmt 1939 dann die BBU - Bleiberger Bergwerks Union - im Zuge der Zusammenlegung des Feldbesitzes den Bergbau durch Kauf vom Bankhaus Simons & Co in Düsseldorf, welches seit 1929 alle Kuxe besitzt. Der Bergbau ist zu dieser Zeit auf keinem Niveau befahrbar und die BBU wird den Feigenstein auch nie aktiv als Bergbau betreiben.

Trotzdem macht der Feigenstein noch einigemal durch Wasserausbrüche von sich reden, zuerst im Jahre 1955.

Eine historische Übersicht Seite 3